17.01.2020 | 12:43

NÖ Gemeinden setzen auf umweltfreundliche Mobilität

LR Schleritzko: Anrufsammeltaxis, Gemeindebusse und Umstieg auf das Fahrrad als Themen

Umweltfreundliche Mobilität in Niederösterreich: Straßenbaudirektor Josef Decker, Landesrat Ludwig Schleritzko und Landesverkehrsplaner Werner Pracherstorfer (v.l.n.r.) gaben einen Überblick über Angebote und Konzepte.
Umweltfreundliche Mobilität in Niederösterreich: Straßenbaudirektor Josef Decker, Landesrat Ludwig Schleritzko und Landesverkehrsplaner Werner Pracherstorfer (v.l.n.r.) gaben einen Überblick über Angebote und Konzepte.© NLK FilzwieserDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Das Land arbeitet mit Gemeinden und Regionen zusammen, um die Mobilitätswende voranzutreiben, informierte Landesrat Ludwig Schleritzko am heutigen Freitag in St. Pölten. Entscheidend dafür sind Ausbauinitiativen für den öffentlichen Verkehr und Angebote, die gemeinsam mit den Gemeinden entwickelt und umgesetzt werden. Auch im eigenen Wirkungsbereich, wie etwa im Landesstraßendienst, spielt der Umweltschutz eine entscheidende Rolle.

„Es geht darum, das Angebot für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher durch bedarfsorientierte Verkehrsmittel wie Anrufsammeltaxis und Gemeindebusse zu ergänzen“, so Schleritzko. Das Land wird dieses Jahr 90 Gemeinden bei der Finanzierung ihrer Anrufsammeltaxis unterstützen und dafür ein Budget in Höhe von 670.000 Euro zur Verfügung stellen. Alleine im vergangenen Jahr wurden insgesamt 130.000 Personen mit Anrufsammeltaxis befördert. Darüber hinaus haben viele Gemeinden sich dafür entschieden, einen Gemeindebus einzurichten. Elf derartige Gemeindebusse sind im Förderprogramm des Landes mit 50.000 Euro im Jahr 2020 enthalten. „Ziel ist es, den Umstieg vom Privat-Pkw zu ermöglichen, zumindest dann, wenn es um das Zweit- oder Drittauto in der Familie geht“, sagte der Landesrat. „Aus diesem Grund erfahren die Gemeinden auch Unterstützung, wenn es etwa um die Errichtung und Verbesserung der Nahverkehrs-Infrastruktur geht,“ fuhr er fort. Zuletzt konnten etwa die Errichtung des Busbahnhofes in Gänserndorf oder Wieselburg, Fahrgastinfo-Systeme in Wiener Neudorf oder Stadtbus-Projekte in Mödling, St. Pölten oder Zwettl unterstützt werden. „Insgesamt sprechen wir hier von nochmals bis zu drei Millionen Euro an Förderungen, die aus dem Nahverkehrsfinanzierungsprogramm ausgezahlt werden“, hob Schleritzko hervor.

Wenn es um den Umstieg auf klimafreundliche Mobilitätsformen geht, spielt der Fuß- und Radverkehr eine entscheidende Rolle. „Aktuell werden etwa 36 Prozent aller Wege klima- und umweltfreundlich zurückgelegt. Dieser Anteil soll weiter gesteigert werden: 40 Prozent aller Wege im Pkw sind kürzer als fünf Kilometer und damit bestens geeignet für den Umstieg auf das Rad oder das Zufußgehen“, sprach der Landesrat einen weiteren Aspekt an.

Das Thema „Klima- und Umweltschutz“ ist auch für den Landesstraßendienst von großer Bedeutung. „Im Straßendienst sind aktuell 91 Elektrofahrzeuge im Einsatz. Das entspricht etwa 34 Prozent des Pkw-Bestandes in der Gruppe Straße. Wir können so 200 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr sparen“, so Schleritzko, der auch betonte: „Unsere Straßenmeistereien erzeugen etwa 30 Prozent ihres Stromverbrauchs durch Photovoltaikanlagen selbst“.

Zum Thema Mobilitätsmanagement meinte Landesverkehrsplaner Werner Pracherstorfer: „Gemeinden können mit ihren Verkehrsproblemen an das Land herantreten, je nach Themenstellung wird ein Expertenteam zusammengestellt, um vor Ort diese Verkehrsberatung durchzuführen. Wesentlicher Teil in diesem Expertenteam sind die Mobilitätsmanagerinnen und Mobilitätsmanager, die eine spezielle Ausbildung haben.“ Ergänzt werde das Team um Verkehrssicherheitsexperten und Verkehrsplaner, sagte er und erinnerte unter anderem an die Gestaltung des Schulumfeldes in Zistersdorf. Die zweite Leistung, die in diesem Zusammenhang erbracht werde, beziehe sich auf das regionale Verkehrsmanagement. Als Beispiel führte er die Einführung der Anrufsammeltaxisysteme im Marchfeld an.

Straßenbaudirektor Josef Decker sagte: „Zuschlagskritierien bei Bauprojekten an Firmen sind etwa die Reduzierung von Transportwegen, die Verwendung von Recyclingbaustoffen oder die EURO-Klassen von Fahrzeugen, sprich die Umweltfreundlichkeit der Baumaschinen.“ Aber auch bei der eigentlichen Bautätigkeit werde der Umweltschutz gelebt. Erst kürzlich sei ein spezieller Leitfaden erstellt worden, der sich dem Thema Boden-Entsiegelung widmet, so Decker. Der NÖ Straßendienst schaffe Pendlerparkplätze entlang der Autobahnen und Schnellstraßen, um die Bildung von Fahrgemeinschaften zu erleichtern, meinte der Straßenbaudirektor.

Weitere Informationen: Büro LR Schleritzko, Florian Krumböck, BA, Telefon 02742/9005-13546, E-Mail florian.krumboeck@noel.gv.at

Rückfragen & Information

Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit
Ing. Mag. Johannes Seiter Tel.: 02742/9005-12174
Email: presse@noel.gv.at

Landhausplatz 1
3109 St. Pölten

© 2024 Amt der NÖ Landesregierung
noe_image