Auch im zu Ende gehenden Jahr 2025 hat sich Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich (KOERNOE) einem breiten Spektrum an Themen gewidmet und dabei mit seinen Projekten den Anspruch verfolgt, Menschen auf unterschiedliche Weise in einen Austausch zu bringen. Als Teil der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich unterstützt KOERNOE Gemeinden, Vereine und Institutionen bei der Entwicklung, Realisierung, Präsentation und Vermittlung künstlerischer Projekte im Außenraum.
Seit über 20 Jahren konnten so an die 600 Arbeiten von nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern umgesetzt werden, die von der permanenten Skulptur über die Stadtmöblierung bis zur Gestaltung ganzer Plätze reichen. Eine ebenso wichtige Rolle nehmen temporäre oder performative Interventionen ein, die auch in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung entstehen. Europaweit gibt es keine mit Niederösterreich vergleichbare Region mit einem so dichten Netz an Kunstwerken im öffentlichen Raum und einer so starken regionalen Verankerung.
2025 reichte die Palette vom generationsübergreifenden Erinnerungsprojekt im Rahmen des Gedenkjahres zu 80 Jahren Kriegsende in Erlauf über eine Platzgestaltung für das Pflege- und Betreuungszentrum in Himberg und drei weitere Jugend-Kunstprojekte bis hin zu zwei Gruppenausstellungen mit Studierenden und Alumni im Kunstraum Weikendorf sowie dem partizipativen Start für eine besondere Skulptur im Schlosspark Grafenegg. Darüber hinaus konnten mehrere Restaurierungen bestehender Arbeiten erfolgreich umgesetzt werden.
Im Kunstraum Weikendorf gab es 2025 zwei Ausstellungen: Für „Zwischen den Regalen“ näherten sich Laura Ana Josic, Viktoria Hilbert, Esra Tutku Kocabas, Yevheniia Pavlova, Marie Filippovits, Michelle Schäfer, Lena Heinschink, Chiara Mizaikoff, Lisa Reiter, David Carol Fedders, Flores Paul und Arina Nekliudova dem Thema Essen an, in „gegenwärtig, da“ werfen Hanna Burkhart, Raphael Reichl und Tsai-Ju Wu einen Blick auf Paradoxien der Gegenwart.
Die Reihe „Stadt-Raum-Welt-What?“ wurde mit drei neuen künstlerischen Jugendprojekten fortgesetzt, die sich mit dem kreativen Weiterdenken des öffentlichen Raums aus der Perspektive von jungen Menschen auseinandersetzten: In St. Andrä-Wördern verwandelte Pablo Chiereghin gemeinsam mit den Jugendlichen mithilfe von über 20 Schriftbildern den Stadt- in einen Denkraum über Frieden und gegenseitigen Respekt. In Zwentendorf suchte, fand und erfand das „Performatorium“ gemeinsam mit Jugendlichen Geschichten über deren Lieblingsorte und verband dies zu einer „Schatzkarte“. Das Trickfilmtrio MuKaTo wiederum hat in Langenzersdorf gemeinsam mit jungen Menschen den Eingang des Jugendtreffs mit Graffitis gestaltet, die zu einem Trickfilm collagiert wurden.
Versöhnung und generationsübergreifendes Miteinander rückte in Erlauf in Form eines mehrteiligen künstlerischen Projekts von Lisa Rastl und Willi Dorner in den Fokus. Ausgangspunkt war eine in Erlauf aufgenommene Fotografie des Handschlags eines russischen und eines US-amerikanischen Generals beim Kriegsende vor 80 Jahren. Bei einem Workshop Anfang April nahmen Schülerinnen und Schüler Kurzvideos zum Thema „Hände reichen“ auf und veröffentlichten sie mit dem Hashtag „#gesturesforpeace“ auf TikTok und Instagram. Zusätzlich war eine filmische Collage des Nachstellens der historischen Fotografie durch die Bevölkerung im Schaufenster eines ehemaligen Kaufhauses zu sehen. Beim Friedensfest im Mai wurde dann auf einer Kreuzung ein Sitzkreis als Symbol des Miteinander gebildet, ehe das Video und die künstlerische Dokumentation der Aktion im Herbst im Museum Erlauf erinnert präsentiert wurden.
Im Pflege- und Betreuungszentrum Himberg lädt „Land in Sicht“ von Wendelin Pressl seit heuer zum Zusammensitzen und In-die-Ferne-schweifen, indem eine kleine Flotte bunter Boote, senkrecht verankert wie Strandkörbe, den Bewohnerinnen und Bewohnern als einladende Sitzgelegenheiten an einem historischen dient. Für den Schlosspark Grafenegg arbeitet die Künstlerin Folke Köbberling aktuell am „Wolldach“, einer begehbaren Skulptur aus Schafwolle, die ab Frühling 2026 als Klang- und Schutzraum fungieren wird. Schon im vergangenen Oktober konnten Kinder und Erwachsene beim Workshop an der Entstehung des Kunstwerks mitarbeiten.
Ein wichtiger Aufgabenbereich von KOERNOE ist auch die Instandhaltung und Restaurierung der zahlreichen permanenten künstlerischen Arbeiten in ganz Niederösterreich. So wurde bei Hans Kupelwiesers Mahnmal aus dem Jahr 1988 im Hammerpark in St. Pölten eine neue Lösung für die Anbringung der Namen der ermordeten Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer entwickelt. Am Campus in Krems wurden die „Teppiche“ von Iris Andraschek und Hubert Lobnig aus dem Jahr 2005 von Mosaikspezialisten restauriert. Nicht zuletzt haben sich Anna Soucek und Johanna Reiner auf eine Rundreise zu Kreisverkehren in Niederösterreich begeben und ihre Gespräche mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kunst, Landschaftsarchitektur und Verkehrsplanung in dem Audioguide „Kunst im Kreis“ zusammengefasst.
Nähere Informationen bei der Abteilung Kunst und Kultur des Amtes der NÖ Landesregierung unter 02742/9005-13245 und www.koernoe.at.
Rückfragen & Information
Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit Mag. Rainer Hirschkorn Telefon: 02742/9005-12175
E-Mail: presse@noel.gv.at
Landhausplatz 1
3109 St. Pölten
