Fragen an die Wissenschaft

Frage?
Immer wieder stößt man auf alltägliche Dinge, über die man gerne mehr wissen möchte. Oder man fragt sich, wie die Zukunft aussehen könnte. Manchmal sind es auch komplexe Vorgänge, auf die man gerne eine einfache Antwort hätte.
Haben Sie auch eine Frage aus dem Alltag, über die Geschichte oder die Zukunft, die Sie beschäftigt?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sterne leuchten oder Blätter sich im Herbst verfärben. Brauchen wir Gelsen? Wie entsteht eigentlich Schimmel? Wie wird sich die Arbeit in Zukunft verändern? Und wird Krebs irgendwann heilbar sein?
Die Wissenschaft kann Antworten auf viele Fragen der Menschen geben und forscht, um neue Antworten zu finden.
Schicken Sie uns Ihre Frage an die Mailadresse noe-fragenandiewissenschaft@noel.gv.at oder per Post.
Antwort!
Aus allen eingelangten Fragen werden die spannendsten ausgewählt und von Forschenden aus niederösterreichischen Wissenschaftseinrichtungen beantwortet. Wöchentlich erscheint eine Frage samt Antwort in der Print-Ausgabe und dem Online-Portal der Niederösterreichischen Nachrichten.
Eine kleine Auswahl an Antworten finden Sie hier:
Schimmelpilze sind Mikroorganismen die in unserer Umwelt fast überall vorkommen. Durch ungeschlechtliche Vermehrung erzeugen Schimmelpilze Sporen, die sich über die Luft verbreiten können. Finden Pilzsporen passende Bedingungen zum Wachstum vor, z.B. entsprechende Nährstoffe, passender Temperatur- und Feuchtigkeitsbereich, vermehren sie sich rasch. Lebensmittel sind dabei ein ideales Substrat zum Wachstum. Die Vielzahl der Schimmelpilze in der Natur bewirkt, dass manche bei niedrigen Temperaturen (z.B. im Kühlschrank), andere wiederum eher bei Raumtemperatur wachsen. Eine der sichersten Möglichkeit Wachstum zu vermeiden, ist also die Lagerung von Lebensmitteln bei sehr tiefen Temperaturen, z.B. im Gefrierschrank.
Franz Berthiller, Anerkennungspreisträger 2018, Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie Tulln
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in Österreich in den letzten 40 Jahren um 10 Jahre gestiegen. Dies ist zum einen dem medizinischen Fortschritt und zum anderen dem steigenden Wohlstand zu verdanken. Wenn es so „langsam“ weitergeht, steht uns noch ein weiter Weg bis zum unendlichen Leben bevor.
Dabei wurde der Beweis für ewiges Leben bereits vor mehr als zehn Jahren erbracht und 2009 mit einem Nobelpreis gewürdigt. Ciliophora, auch Wimpertierchen genannt, sind einzellige Lebewesen, die sich unendlich oft teilen können und dadurch ihr Leben ständig von neuem beginnen können.
Nun besteht der Mensch aber bekanntlich aus mehr als einer Zelle und diese unterscheiden sich auch noch in Art, Funktion und Aussehen. Und genau darin liegt das Problem, denn das Altern ist bei uns Menschen ein komplexer Vorgang, welcher aus unzähligen und teilweise noch unbekannten Einzelprozessen besteht. Bis alles erforscht ist, wird daher noch einige Zeit vergehen in der wir unser endliches Leben genießen können.
Thomas Pekar, FH Wr. Neustadt
Knistergeräusche bei Hochspannungsleitungen sind technisch bedingt und völlig normal. Es handelt sich dabei um elektrische Entladungen rund um die stromführenden Leitungen. Sie treten bei hoher Luftfeuchtigkeit verstärkt auf. Diese Entladungen sind so etwas wie kleine Miniblitze, die wir nicht sehen können und bei denen es nicht donnert, sondern eben nur knistert.
Wir kennen solche Effekte im Alltag, z.B. hören wir es manchmal auch knistern, wenn wir einen Wollpullover über die Haare ziehen. Hier ist die Ursache auch eine elektrische Spannung, die aber nicht gefährlich ist.
Stefan Zach, Leiter Information und Kommunikation, EVN Konzern
Der Einhorn-Mythos hat seinen Ursprung vermutlich im indischen Heldenepos Mahabharata aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., das von einem Einsiedler erzählt, der halb Mensch und halb Gazelle ist und ein Horn auf der Stirn trägt. Der griechische Arzt und Historiker Ktesias von Knidos übernimmt das um 400 v. Chr. in seine Beschreibung Indiens, die sich rasch im griechischen Kulturraum verbreitet – Alexander der Große soll ebenso zu ihren Lesern gezählt haben wie sein Lehrer Aristoteles, der das monókeros in einer zoologischen Abhandlung erwähnt. Da Aristoteles in den folgenden Jahrhunderten als absolute wissenschaftliche Autorität gilt, verbreitet sich das Wissen vom Einhorn nun unaufhaltsam in Europa und wird im Laufe der schriftlichen Überlieferung immer mehr mit Details angereichert. Am nachhaltigsten geschah das im Physiologus („Naturforscher“), einem christlich-naturkundlichen ‚Bestseller‘ aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., der das Einhorn als kleines wildes Tier beschreibt, das nur mithilfe einer keuschen Jungfrau zu fangen ist und dessen Horn magische Heilkräfte hat: die Basis für eine lange Karriere als (christliches) Symboltier.
Gabriele Schichta, Institut für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
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