Landesarchiv ermöglicht Einsicht in Nachlässe zweier Widerstandskämpfer
Das Niederösterreichische Landesarchiv erhielt höchst aufschluss- und inhaltsreiche Nachlässe von aktiven Gegnern des Nationalsozialismus. Dies ermöglicht neue Erkenntnisse zum Widerstand in Niederösterreich und trägt zur weiteren Aufarbeitung der NS-Zeit bei.
Die freigegebenen Quellen umfassen unter anderem Korrespondenz, Berichte, Akten, Fotos und persönliche Dokumente der Widerstandskämpferin Käthe Sasso und ihres ebenfalls im Widerstand aktiven (späteren) Mannes Josef Sasso sowie den Nachlass des bereits als Gymnasiast gegen die Nazis aktiven Anton Brunner, der später Priester wurde und dreißig Jahre lang als Gefangenenseelsorger in der Justizanstalt Stein an der Donau wirkte. Alle drei wurden verhaftet, Brunner und Josef Sasso sind nur knapp dem Tod entronnen. Im Nachlass Brunners ist umfangreiche Korrespondenz erhalten, die Brunner während der Haft mit seiner Mutter und Pflegemutter sowie mit seinem Anwalt geführt hat.

„Die Aufarbeitung der NS-Zeit ist eine dauerhafte gesellschaftliche Aufgabe. Mit der Bereitstellung dieser Bestände tragen wir dazu bei, historische Zusammenhänge besser zu verstehen, individuelles Leid sichtbar zu machen und Verharmlosungen entgegenzuwirken“, betont Landesrat Ludwig Schleritzko.
Archivdirektor Roman Zehetmayer ergänzt: „Die beiden Nachlässe erlauben besonders authentische Einblicke in das Denken und in die Gefühlswelt von bemerkens- und bewundernswerten Menschen im Ausnahmezustand“.

Der Nachlass von Käthe und Josef Sasso kann ab sofort über das Online-Portal des Landesarchivs recherchiert und in dessen Lesesaal in St. Pölten eingesehen werden. Der Nachlass Anton Brunners wird gerade inventarisiert und kann in Kürze benutzt werden.
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