In Salzburg fand heute die diesjährige Landessportreferentenkonferenz statt, bei der Repräsentanten aller neun Bundesländer gemeinsam mit dem Bund die zentralen sportpolitischen Themen Österreichs diskutierten. Insgesamt elf Themen standen auf der Tagesordnung. Aus niederösterreichischer Sicht besonders im Fokus: die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern mit Verwaltungsvereinfachungen im Digitalisierungsbereich, die Vermeidung von unerwünschten Mehrfachförderungen, die Weiterentwicklung der Bundesstützpunkte, die flächendeckende Umsetzung der Täglichen Sport- und Bewegungseinheit (TBE) sowie die laufende Strukturoptimierung im Leistungs- und Spitzensport der Zukunft.
Erstes zentrales Thema der Konferenz war die künftige Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern. „Ein funktionierendes Sportfördersystem braucht klare Zuständigkeiten und abgestimmte Prozesse, damit jeder Euro auch genau dort ankommt, wo er die größte Wirkung entfaltet – direkt in den Vereinen und bei den Athleten“, betont Niederösterreichs Sportlandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer. Nur durch Transparenz, Austausch und gemeinsame Planung könne das österreichische Sportsystem effizient und nachhaltig gestaltet werden. „Der Sport braucht keine Konkurrenz der Fördertöpfe, sondern Kooperation, um unsere Athleten, unsere Nationalhelden, bestmöglich zu unterstützen. Der eingeschlagene Weg einer engen Koordination ist wichtig und richtig, er muss konsequent fortgesetzt und weiter vertieft werden“, so Landbauer weiter.
Zudem setzt sich Landbauer für eine langfristige Absicherung wiederkehrender Leuchtturm-Veranstaltungen ein und begrüßt den Vorschlag einer gemeinsamen Sport-Veranstaltungsstrategie. „Um Österreich als Sportnation weiter zu stärken, braucht es eine gemeinsame nationale Veranstaltungsstrategie, wie auch eine abgestimmte Infrastrukturstrategie mit klarer Zeit- und Budgetplanung. Großveranstaltungen sind Motor für Sport, Wirtschaft, Tourismus und Gesellschaft. Sie inspirieren den Nachwuchs, fördern das Ehrenamt und bewegen ganze Regionen. Diese Veranstaltungen haben Planungssicherheit verdient.“
Auch die Fortführung des begonnenen Prozesses zur transparenten Strukturierung und Abstimmung der Bundesstützpunkte wird von Niederösterreich unterstützt. „Wir haben bereits investiert, Kompetenzen aufgebaut und moderne Sportinfrastrukturen geschaffen – darauf muss jetzt aufgebaut werden“, erklärt Landbauer. Eine enge Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Fachverbänden sei entscheidend, um klare Rahmenbedingungen und verbindliche Zeitpläne für die Umsetzung sicherzustellen. Nur so könne gewährleistet werden, dass alle Standorte ihre Aufgaben im Gesamtsystem zielgerichtet erfüllen.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Tägliche Sport- und Bewegungseinheit (TBE). Niederösterreich unterstützt den neuen Vorstoß zur flächendeckenden Einführung – jedoch mit klaren Rahmenbedingungen: „Wenn das Bildungsministerium tägliche Bewegungseinheiten an Schulen umsetzen will, darf es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben“ fordert Landbauer. „Es braucht eine rechtliche Verankerung, organisatorische Unterstützung und auch eine finanzielle Beteiligung seitens der Bildung. Der Sport ist bereit, die Länder sind bereit – es wird Zeit, dass endlich auch die Bildung bereit ist.“ Damit betont Niederösterreich einmal mehr, dass die Zukunft des Sports eng mit der Verankerung von Bewegung im Alltag junger Menschen verbunden ist – eine Aufgabe, die nur durch gemeinsames Handeln von Bildung und Sport gelingen kann.
Auch der Leistungs- und Spitzensport stand im Mittelpunkt der Gespräche. Es gilt die Entwicklung einer österreichweiten Spitzensportstrategie unter Einbindung von Bund, Ländern, Bundesfachverbänden und unter Berücksichtigung bestehender bundesländerspezifischer Strukturen und Strategien umgehend zu starten. Dabei sei aber entscheidend, dass eine klare Aufgabenteilung und enge Kooperation mit bestehenden Strukturen – insbesondere den Olympiazentren – gewährleistet bleibt.
„Es darf keinen Wettbewerb zwischen den staatlich finanzierten Einrichtungen geben. Jedenfalls müssten sich bestehende Einrichtungen sinnvoll ergänzen, nicht gegenseitig behindern. Nur durch abgestimmte Prozesse und Kompetenzbündelung kann die Qualität in der Betreuung unserer Athleten erhalten und weiter gesteigert werden“, betont Landbauer abschließend.
Weitere Informationen: SPORTLAND Niederösterreich, Patrick Pfaller, Tel.: +43 2742 9000 19876 / +43 676 812 19876, E-Mail: patrick.pfaller@noe.co.at.
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