Donaubrücke Stein - Mautern

Die Donaubrücke Stein-Mautern wurde im Jahr 1895 für Pferdefuhrwerke errichtet und trägt somit die Last von bald 130 Jahren Dauerbelastung und Korrosion. Mit Ende des 2. Weltkrieges wurden die beiden rechtsufrigen Tragwerke gesprengt und mit Kriegsbrückengeräten wiederaufgebaut. Nunmehr ist die denkmalgeschützte Brücke in einem sehr schlechten Gesamtzustand, die Tragwerke sind durch Salz stark korrodiert, und muss saniert werden.

Hürden Bundesdenkmalamt und Weltkulturerbe

So schmeichelhaft die Begrifflichkeiten auf den ersten Blick wirken mögen, bergen beide in Bezug auf die Donaubrücke gewaltige Hürden. Seit 2008 steht die Brücke unter Denkmalschutz und die Wachau ist seit 24 Jahren Weltkulturerbe. Jahrelang wurden in der Tat sämtliche Varianten durchgespielt, aber Fakt ist: Die Brücke muss laut Bundesdenkmalamt erhalten bleiben und darf nicht einfach so 1:1 nachgebaut werden.


Keine Zwei-Brücken-Lösung möglich

Eine ebenfalls intensiv diskutierte dauerhafte Zwei-Brücken-Lösung - in welcher Form auch immer - wurde aus Sicht des Weltkulturerbes ausgeschlossen. Daher ist auch eine Instandsetzung „light“ der gegenständlichen Brücke, die nur von Fußgängern und Radfahrern genützt werden könnte, ausgeschlossen. Zudem müsste in diesem Fall die bestehende Brücke für rund 75 Millionen Euro saniert werden. Und: Zwei Brücken würden zwei Mal laufende Kosten bedeuten.


Kernproblem Eigenlast der Brücke

Auf Grund des sehr schlechten Gesamtzustandes droht die Brücke allein schon wegen ihres Eigengewichtes einzustürzen. Dem wird durch regelmäßige, kostenintensive Instandsetzungsmaßnahmen und durch dichtes Monitoring gegengesteuert.


Kosten für Provisoriums-Brücke explodiert

Die Ersatzbrücke wurde bei Planungsbeginn auf rund 15 bis 20 Millionen Euro geschätzt. Die Kosten stiegen seitdem sehr stark an. Eine temporäre Ersatzbrücke würde aktuell rund 35 Millionen Euro kosten. Dies für eine Brücke, die aus Gründen des Weltkulturerbes für einen Dauerbestand unzulässig ist und nach drei Jahren wieder abgebaut wird.


Warum Denkmalpflege?

Denkmalpflege übernimmt eine wichtige Rolle zum Schutz von historischen Baudenkmälern. Darum nehmen wir die Auflagen des Bundesdenkmalamtes zur Sicherstellung des Bestandsschutzes sehr ernst und setzen sie auch um. Eine Verletzung des Denkmalschutzes wird mit empfindlichen Ersatzleistungen und Strafen sanktioniert.


Dringlichkeit der Instandsetzung

Die Brücke ist seit Jahren in einem sehr schlechten Gesamtzustand, die Tragwerke sind durch Salz stark korrodiert. Die Höchstbelastung der Brücke wurde bereits von 16 auf mittlerweile 5 Tonnen sukzessive nach unten korrigiert, die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 reduziert. Sogar die Geh- und Radwegbreiten mussten eingeschränkt und an den äußeren Rändern gesperrt werden.

Laufende Instandhaltungsmaßnahmen und verdichtete Prüfintervalle sollen eine Benutzbarkeit der Brücke bis zumindest Ende 2027 ermöglichen. Nach Errichtung der Ersatzbrücke können ab 2028 die alten Tragwerke ausgeschwommen, die drei Flusspfeiler abgetragen und nach dem neuesten Stand der Technik hergestellt werden. Somit wird sichergestellt, dass die Brücke den normgemäßen Anforderungen entsprechend nun auch einem Schiffsanprall standhält.

Die untenliegenden Stahltragwerksteile werden bis ein Meter über der Fahrbahn gänzlich neu hergestellt. Die darauf aufsitzenden Fachwerkskonstruktionen werden instandgesetzt. Für die Geh- und Radwege konnte nach intensiven Verhandlungen eine beidseitige Verbreiterung um 70 Zentimeter erreicht werden. Aktuell laufende Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt werden zeigen, ob eine mögliche Verbreiterung der Fahrbahn bewilligt werden kann. 

Wegen schifffahrtstechnischer Notwendigkeiten werden die sanierten Tragwerke der Brücke auf den hergestellten Pfeilern aufgesetzt und rund einen halben Meter angehoben.

In ihrem historischen Erscheinungsbild darf sich die Brücke nach Vorgaben des Bundesdenkmalschutzes und des Weltkulturerbes nicht verändern. Für das Bundesdenkmalamt ist der Bestandserhalt die wichtigste Prämisse.


Bilder des Zustandes der Brücke

Warum muss die Brücke saniert werden?

Die Brücke ist baufällig. Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität.

Warum darf die Brücke nicht komplett erneuert werden?

Auf Grund eines Bescheides des Bundesdenkmalamtes ist die Brücke seit 2008 denkmalgeschützt und muss am selben Standort erhalten bleiben. Seit 2000 ist die Brücke Bestandteil des UNESCO Welterbe Wachau.

Kann es eine „Zwei-Brücken-Lösung“ geben?

NEIN, diese Variante lehnen das Bundesdenkmalamt (BDA) und das Weltkulturerbe ab.

Ist die Errichtung einer „günstigeren“ Betonbrücke eine Alternative?

NEIN, der dafür vorgesehene Platzbedarf, insbesondere für die Zufahrtsrampen, ist durch die erforderliche Brückenhöhe weder auf der Mauterner noch auf der Steiner Seite gegeben. Das Bundesdenkmalamt schreibt als Behörde den Erhalt der historischen Brücke vor.

Werden heute noch Stahlbrücken für den Straßenverkehr gebaut?

Ja, überall dort, wo die Rahmenbedingungen eine solche Konstruktionsweise vorgeben. Ein jüngstes Beispiel ist die Donaubrücke Linz.

Kann die Brücke als „Denkmal“ bzw. nur für den Fußgänger- und Radverkehr erhalten bleiben?

NEIN, die historische Brücke muss alleine schon aufgrund ihrer Eigenlast einer Sanierung zugeführt werden. In der Funktion als reine „Fuß- und Radwegbrücke“ wären die Instandsetzungsmaßnahmen und daher auch die Kosten nahezu ident wie im vorliegenden Projekt. Sämtliche Pfeiler müssten ebenso neu hergestellt werden (Stichwort Schiffsanprall).

Gibt es eine kostengünstigere Alternative?

NEIN, unter den gegebenen Rahmenbedingungen (BDA, Weltkulturerbe) gibt es keine kostengünstigere Lösung.

Was würde ein „Zurück zum Anfang“ bedeuten?

Um alle Rechtsverfahren abzuarbeiten, würde dies eine Verzögerung von 8 bis 10 Jahren mit ungewissem Ausgang bedeuten.

Warum wurde die Höchstbelastung der Brücke reduziert?

Auf Grund des schlechten Gesamtzustandes der Brücke musste eine Gewichtsbeschränkung auf 5 Tonnen erlassen werden.

Weiters mussten die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 reduziert und die Geh- und Radwegbreite eingeschränkt werden.

Wie lange kann die Brücke noch benützt werden?

Durch die laufenden Instandsetzungsmaßnahmen und verdichtete Prüfintervalle soll eine Benutzbarkeit bis zumindest Ende 2027 ermöglicht werden.

Wie wird die Brücke saniert?

Die alten Tragwerke werden ausgeschwommen, bis ein Meter über der Fahrbahn gänzlich neu hergestellt und die darüber liegenden Tragwerke werden instandgesetzt. Anschließend werden die sanierten Tragwerke wieder auf die neu hergestellten Pfeiler aufgesetzt.

Warum müssen die Pfeiler neu hergestellt werden?

Die drei Flusspfeiler müssen neu hergestellt werden, damit sie einem Schiffsanprall standhalten.

Ändert sich die Breite der Brücke?

Die Fahrbahn darf nach Vorgabe des Bundesdenkmalamtes nicht verbreitert werden. Der Geh- und Radweg wird auf beiden Seiten um 70 cm verbreitert und hat dann eine Breite von ca. 2,5 m. Aktuell laufende Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt werden zeigen, ob eine mögliche Verbreiterung der Fahrbahn bewilligt werden kann. 

Wie lange dauert die Sanierung?

Die Sanierung wird, wie auch ein Neubau einer Donaubrücke, rund 4 Jahre betragen. Nach Errichtung der Ersatzbrücke können ab 2028 die Sanierungsarbeiten beginnen, eine Verkehrsfreigabe wird für 2032 erwartet.

Was hoch sind die Kosten für die Sanierung?

Die Gesamtkosten betragen mehr als 130 Mio. Euro. Diese werden ausschließlich vom Land Niederösterreich getragen.

Wie lange wird die Brücke dann wieder benutzbar sein?

Die neue Lebensdauer der Brücke wird rund 100 Jahre betragen und setzt somit einen Meilenstein für Generationen.


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