75 Jahre Wirtschaftsförderung

Die Wirtschaftsförderung ist seit 75 Jahren ein wichtiges Instrument zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Niederösterreich. Auch in schwierigen Zeiten war sie stets ein Fixpunkt in der Unterstützung der heimischen Betriebe.

Betrachten Sie mit uns die Meilensteine der Entwicklung der niederösterreichischen Wirtschaft sowie wesentliche Unterstützungsinstrumente.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges befand sich Niederösterreich in einer schwierigen Lage. Zerstörte Industrieanlagen, fehlende Ressourcen und Arbeitskräfte waren eine Herausforderung. Besonders die Zuordnung zur sowjetischen Besatzungszone verschlechterte die Bedingungen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau in Niederösterreich deutlich.

Umso wichtiger war der Beschluss des NÖ Landtages im April 1947 über die Gründung des Wirtschaftsförderungsfonds.

Aus diesem Fonds wurden Darlehen für Zwecke des Wiederaufbaus kriegsgeschädigter Betriebe der gewerblichen Wirtschaft gewährt.

Die Idee dahinter lässt sich sehr rasch auf einen Nenner bringen: jede einzelne Betriebsansiedlung und jede Unternehmenserweiterung bedeuten eine Stärkung des Standorts Niederösterreich und die Schaffung von Arbeitsplätzen. 

Mit dem Abzug der sowjetischen Besatzungsmacht 1955 konnte der Aufholprozess der niederösterreichischen Wirtschaft gestartet werden – hin zu einer gewerblichen Wirtschaftsstruktur.

Im Juli 1957 stimmte der Landtag dem Fremdenverkehrsgesetz zu, welches die Einführung einer allgemeinen Ortstaxe regelte.

Der Grundstein für die Tourismusfinanzierung- und Förderung war gelegt.

In dieser Zeit verbesserten sich die Standortbedingungen in Niederösterreich deutlich. Neue Infrastrukturen und Verkehrsnetze, Energieversorgung, günstige Grundstücke und Förderungen führten kontinuierlich zu Betriebsansiedlungen.

1962 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Flugmotorenwerke Ostmark in Wiener Neudorf mit dem Industriezentrum NÖ-Süd der erste niederösterreichische Wirtschaftspark eröffnet. Ziel war es, Unternehmen durch Bereitstellung von Infrastruktur zur Ansiedlung zu motivieren. Dies war auch die Geburtsstunde von ecoplus, der heutigen Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich.

Um Betriebe verstärkt bei der Finanzierung von Wachstums- und Erweiterungsvorhaben zu unterstützen, wurde 1969 die NÖ Bürgschaften und NÖ Beteiligungsfinanzierungs GmbH (NÖBEG) als gemeinsames Pilotprojekt des Landes Niederösterreich, der Wirtschaftskammer Niederösterreich und der Banken geschaffen.

Immer wieder war die Wirtschaftsentwicklung von Krisen begleitet, wie beispielsweise die Ölkrise in den 1970er Jahren oder die internationale Stahlkrise 1981.

Mit der Gründung der Niederösterreichische Grenzlandförderungsgesellschaft (NÖG) 1975, an der Bund und Land mit je 50 % beteiligt waren, wurden Betriebe in den Grenzregionen des Landes mit geförderten Krediten unterstützt.

In diesen Jahren veränderte sich die industrielle Struktur. Ab Mitte der 80er lag der Fokus der Regional- und Wirtschaftspolitik auf der Stärkung der Regionen.

Neue Impulse für den Zentralraum brachte die Erhebung von St. Pölten zur neuen niederösterreichischen Landeshauptstadt im Jahr 1986.

1988 wird in Wiener Neustadt das RIZ NÖ Süd – Vorläufer der heutigen riz up Gründeragentur -  gegründet.

Anfangs waren die Regionalen Innovationszentren (RIZ) ein Konzept zur wirtschaftlichen Wiederbelebung der Region Niederösterreich Süd, später erfolgte der Ausbau des RIZ-Konzeptes in Richtung Gründerberatung mit der räumlichen Ausweitung in andere Regionen Niederösterreichs.

1989 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs entwickelten sich vermehrt Beziehungen zu den östlichen Nachbarstaaten. Exporte wurden immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor.

Neben der verstärkten Exportorientierung der NÖ Unternehmen waren die 90er Jahre geprägt vom Auf- und Ausbau des tertiären Bildungssystems, wie den Fachhochschulen aber auch der Donau Universität. In der Wirtschaftsförderung wurde die Ausrichtung auf so genannte weiche Instrumente weiter verstärkt und ein Hauptaugenmerk auf die Bereiche Innovation und Technologie gelegt.

1994 wurde das 1. Technologie- und Forschungszentrum (TFZ) in Wr. Neustadt errichtet. Zu dieser Zeit gingen in Wiener Neustadt und St. Pölten die erste Fachhochschulen Österreichs in Betrieb.

Mit dem EU-Beitritt 1995 entwickelten sich enorme Chancen für Export und Internationalisierung. Niederösterreichische Unternehmen steigerten ihren Exportanteil und investierten vermehrt auf internationalen Märkten.

Ebenfalls 1995 erfolgte die Gründung der NÖ Werbung GmbH als offizielle Tourismus- und Marketingorganisation des Landes NÖ – der Werbeslogan damals lautete: „das weite Land“.

Mit Hilfe von EU Mitteln wird eine Regionale Innovationsstrategie - RIS-NÖ 1. Phase entwickelt und hatte das Ziel einer Neuorientierung der Innovationspolitik. 

Im Jahr 2000 wurde bei der Abteilung Wirtschaft, Tourismus, Technologie erstmals eine Geschäftsstelle für Technologie eingerichtet.

2002 startete die Umsetzung des ersten Technologiekonzepts Niederösterreich.

Zahlreiche neue Entwicklungs- und Unterstützungsstrukturen wurden damit ins Leben gerufen. Beispielsweise das Technopolprogramm mit den Technopolen in Wiener Neustadt, Krems, Tulln und Wieselburg oder auch das Clusterprogramm.

Ebenso wurde das accent Gründerservice sowie die tecnet venture capital gegründet. Neben Finanzierungen für technologieorientierte Unternehmen umfasst der Aufgabenbereich das Management von Technologieprojekten, Patent- und Technologieverwertung, Beteiligung am Risikokapitalfonds tecnet equity.

2003/04 erfolgte der Start des Clusters- & Technopolprogramms, das bei der ecoplus angesiedelt ist.

Diese Unterstützungsinstrumente sind Ausdruck für den wirtschaftlichen und technologischen Strukturwandel, der in diesen Jahren voranschreitet.

Zur Forcierung jener Programme wurden seitens der Wirtschaftsförderung spezielle Unterstützungen im Bereich Kooperation, Innovation und F&E angeboten und entsprechend der Niederösterreichischen Innovationsstrategie weiter ausgebaut. 

Nach 2014 begannen mit zunehmender Automatisierung deutliche Entwicklungssprünge Richtung Industrie 4.0.

In dieser Zeit wurde auch die Geschäftsstelle für Digitalisierung (2016) ins Leben gerufen, womit sich das Wirtschaftsressort des Landes Niederösterreich auch für die Veränderungen der heutigen Zeit gerüstet hat.

In den Jahren 2017/18 wurde ein Digitalisierungsschwerpunkt des Landes Niederösterreich gesetzt, um die Wirtschaftsförderung flexibel an die bevorstehenden Entwicklungen anpassen zu können.


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Wirtschaftsentwicklung 1945 – 1989: Wiederaufbau, Aufschwung, Betriebsansiedlung, Strukturwandel

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Wirtschaftsentwicklung 1990 – Heute: Internationalisierung, Innovation, Technologie, Digitalisierung

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Ausblick & Zukunftsanforderungen

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Nähere Informationen zur Wirtschaftsförderung und den aktuellen Wirtschaftsbericht 2021 finden Sie hier: Wirtschaft, Tourismus & Technologie - Land Niederösterreich (noel.gv.at).


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Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Technologie
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Letzte Änderung dieser Seite: 13.10.2022
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